Liebe Leserinnen und Leser unserer Webseite,
dieses Jahr ist wieder einmal Kirchenvorstandswahl in Bayern. Geworben wird umfänglich, fürs Stimmen wie fürs Kandidieren. Vonseiten unserer Landes-kirche wird viel Geld dafür ausgegeben, dass sich Menschen angesprochen fühlen. Viele muntere Slogans zieren viele bunte Plakate: Stimm für Freiraum, Stimm für mittendrin, Stimm für Dynamik, Stimm für Happy Day, Kandidier für Netzwerken, Kandidier für Mitmischen, kandidier für neue Wege. Sicher, es gibt auch leise Töne: Stimm für offene Ohren, stimm für Herzschlag, kandidier für Tiefsinn.
Ich will das nicht bewerten, auch wenn ich manche Slogans recht seltsam finde, vor allem im Zusammenhang mit den dazugehörigen Bildern (ich fürchte, in unseren Schaukästen werden Sie davon nicht viel sehen, aber vielleicht woanders J).
Aber werben möchte ich auch: Ich möchte für die Bewahrung und gegebenenfalls Neu-Entdeckung des Kirchenlebens unserer Kirchengemeinde werben. Die Kirchengemeinde St. Lukas hat zwei wunderschöne Kirchen-Gebäude mit viel Potenzial für das Besondere. Das Besondere besteht u.a. darin, dass es das religiöse Gefühl von Menschen anregt.
Niveauvolle, feierliche Gottesdienste und festliche und fröhliche Taufen und Trauungen feiern wir in unseren Kirchenräumen, die einen zur Ruhe kommen und den Alltag draußen lassen. Denn das will man doch auch, wenn man eine Kirche betritt: das Alltägliche einen Augenblick ausklammern, sich verbinden mit etwas Großem, Unfassbarem, darin Frieden und Ruhe finden.
Darüber hinaus pflegen wir ein abwechslungsreiches Kulturleben. Im Wochenalltag gehört dazu eine florierende Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbücherei, die von einem freundlichen und engagierten Team geleitet wird, am Wochen-ende gehören dazu besonders musikalisch gestaltete Gottesdienste, Konzerte und ein künstlerisch gestalteter Kindergottesdienst.
Meine Aufgabe als Pfarrerin sehe ich u.a. darin, unsere Kirchengebäude adäquat zu nutzen und der Religion dadurch zu dienen, dass ich versuche, religiöse Erfahrungen zu deuten und zu gegebener Zeit etwas ins Spiel zu bringen, von dem wir in unserem Alltag nicht permanent berührt werden.
Ihre Susanna Arnold-Geißendörfer